Institut für Berufsbildung und Sozialmanagement gemeinnützige GmbH

PM: Der lange Weg in die Ausbildung zur Pflegefachkraft

„Als ich nach Deutschland kam, hatte ich bereits im Hinterkopf, dass ich gern in der Pflege arbeiten möchte. Aber die Zugangsvoraussetzungen sind hoch für die Ausbildung. Ich bin so glücklich, dass ich jetzt einen Ausbildungsplatz habe“, freut Justyna S., ehemalige Teilnehmerin vom Projekt „Wege in die Pflege“(WiP) am Institut für Berufsbildung und Sozialmanagement gGmbH.

Den Traum von der Ausbildung zur Pflegefachkraft haben viele Teilnehmer*innen des Projekts Wege in die Pflege. „Die größte Hürde sind für viele Teilnehmende die Zeugnisse. Der Schulabschluss muss nachgewiesen werden, aber gerade Menschen mit Fluchterfahrung haben oft keine Dokumente mehr oder hatten nie die Möglichkeit, einen Schulabschluss zu machen“, berichtet Daniela Gareis-Krumm, Projektleiterin von WiP.

Die zweite Herausforderung ist das Sprachzertifikat auf dem Niveau B2. Um dieses Sprachniveau zu erreichen, braucht es aber viel Übung und Geduld. Vor allem auch der regelmäßige Austausch mit Muttersprachler*innen, um das Gelernte zu festigen, fehlt neu Zugewanderten oft. Ein langer Weg bis die Ausbildung gerade erst beginnen kann.

Justyna S. hat diesen Weg hinter sich und ist dankbar, dass es Projekte wie Wege in die Pflege gibt. „Ich bin von dem Kurs immer noch begeistert“, sagt sie. „Die Inhalte, das Team, da hat einfach alles zusammengepasst. Sie wollen den Menschen wirklich helfen, in den Pflegeberuf zu kommen. Dieser Zugang ist so wertvoll.“

Justyna S. ist vor fünf Jahren nach Deutschland gekommen und war zuvor bereits kurzzeitig als Pflegehelferin tätig. „Als mein befristeter Arbeitsvertrag dann hier bei bei Zalando auslief, wollte ich meinem Wunsch von der Pflegeausbildung endlich nachgehen“, erzählt die 30-jährige.

Da sie die B2-Prüfung noch nicht geschafft hatte, blieben die ersten Bewerbungen ohne Erfolg. In der Arbeitsagentur empfahl man ihr das Projekt Wege in die Pflege – auch um Erfahrungen in der Pflege zu sammeln und bereits die Fachausdrücke zu lernen.

„Uns war gleich klar, dass Justyna S. in unseren Kurs muss. Sie ist so zielstrebig und wusste genau, was sie will“, erinnert sich Projektmitarbeiter Jan Gutte an das Vorgespräch zum Kurs.

Diese Zielstrebigkeit hat Justyna S. nie verloren. Noch während des Kurses hat sie ihre B2-Prüfung erfolgreich absolviert und die ersten Bewerbungen für eine Ausbildung auf den Weg gebracht. Die Ausbildungsplatzzusage bekam sie schließlich vom Katholischen Krankenhaus in Erfurt. Dabei war es ihnen wichtig, dass Justyna S. den WiP-Kurs bis zum Ausbildungsbeginn weiter besucht, damit sie ihre Fachsprache verbessert. Diese Bedingung hat die junge Frau noch übertroffen.

„Ab Ausbildungsbeginn konnte ich nicht mehr an den Kursstunden teilnehmen, aber die Abschlussprüfung wollte ich trotzdem unbedingt mitmachen. Zum einen wollte ich die Leute noch einmal sehen, aber wichtiger war es mir, den Kurs zu Ende zu bringen“, erzählt Justyna S.

Das Lernen für Ausbildung und Kursprüfung zur gleichen Zeit bereitete ihr keine Probleme. Wenn sie sich für ein Thema interessiere, falle ihr auch das Lernen leichter, zudem sei der Stoff zu Beginn der Ausbildung noch nicht so schwierig gewesen.

Sie lacht während sie sich erinnert, besonders, weil sie sich jetzt in der Ausbildung mit lateinischen Fachbegriffen rumschlagen muss. „Es ist schwer, aber Medizin hat mich schon immer interessiert und die Arbeit auf den verschiedenen Stationen ist super spannend. Durch die generische Ausbildung lerne ich so viele Einrichtungen kennen“. Zuletzt sei sie in der Kinderpraxis gewesen und als nächstes steht die Wöchnerinnenstation an, erzählt sie vorfreudig.

Justyna S.´s Geschichte ist ein Erfolg auch für das Projektteam am IBS. „Es gibt viele engagierte Menschen, die in die Pflege wollen, aber es fehlen die Möglichkeiten da reinzukommen“, sagt Daniela Gareis-Krumm, die WiP-Projektleiterin. „Wir kämpfen aktiv gegen den Personalmangel in der Pflege, aber wir müssen den Menschen auch ein paar der großen Felsbrocken aus dem Weg räumen, damit sie Fachkraft werden können.“

Weitere Informationen zum Projekt „Wege in die Pflege“ finden Sie unter:
https://www.ibs-thueringen.de/project/wege-in-die-pflege/

     

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